Brasilien 5                                                                   Bundesstaaten Paraná (Foz do Iguacu) bis Mato Grosso (Pantanal)

Vom 08. bis 28. September 2014

 

Fortsetzung von Bericht Argentinien 1

 

Die Fotos zu diesem Bericht findet man am Ende des Textes!

Der Campingplatz Poudimar zwischen dem Ort Foz do Iguacu und Parque National Iguacu ist für einen Besuch der Wasserfälle wirklich optimal. Doch obwohl wir eine Woche hier verbringen, treffen wir keine Europäer im Wohnmobil, Fehlanzeige wie schon seit Monaten.

 

Vom Eingang des Nationalparks bringt uns ein Doppeldeckerbus beim Hotel Cataratas zum Ausgangspunkt der Wanderwege, die zu den Aussichtspunkten führen. Wir sind früh dran und so halten sich die Touristenmassen zunächst noch in Grenzen. Es bieten sich herrliche Blicke zunächst auf die andere Seite zu den argentinischen und dann zu den brasilianischen Wasserfällen. Wir gehen den eineinhalb Kilometer langen geteerten Fußweg, bis zum Anfang des mächtigen Felsabbruchs, über den der Rio Iguacu bis zu 80 m in die Tiefe stürzt. In einem über zweieinhalb Kilometer langen Halbkreis stürzen gewaltige Wassermassen herab. Ein wirklich imposantes Naturschauspiel der größten Wasserfälle der Erde. Am beeindruckendsten donnern die 14 Fälle am Garganta do Diabo (Teufelsrachen) herab, dem man auf einem weit ins Wasser reichenden Steg sehr nahe kommen kann. Hier sorgt die Gischt je nach Windrichtung für eine natürliche Dusche. Von der Aussichtsplattform am Floriano-Fall können wir gut beobachten, wie die Vögel wagemutig durch die Wasserfälle zu ihren vor Raubvögeln geschützten Nestern am Abbruch des Basaltplateaus fliegen.

 

Mit dem Taxi fahren wir über die Grenze zum Parkeingang des argentinischen National Park Iguazu. Nach einem Spaziergang durch den geschützten tropischen Urwald gehen wir auf den etwa einen Meter schmalen fast direkt über die Fälle führenden Eisenstegen zu den verschiedenen Aussichtspunkten. Wir sehen auch, welche Gewalt im Juni dieses Jahres die größten Wassermassen seit Menschengedenken hatten: Etliche eiserne Pfeiler mit den Stegen wurden aus ihren Verankerungen gelöst und wie Spaghetti in den Fluss gedreht. Die Schmalspurbahn fährt auch nicht mehr bis zum Ende, weil der über einen Kilometer lange lange Steg zum Teufelsschlund nicht mehr begehbar ist. Auf der brasilianischen Seite sehen wir, dass der lange Steg über den Canyon do Iguacu komplett in die Tiefe gerissen wurde. Trotzdem bieten sich uns vom oberen und später vom unteren Weg immer wieder tolle Ausblicke.

Unten steigen wir dann mit etwa dreißig anderen Leuten in das große Motorschlauchboot ein. Mehrmals steuert der Capitano das Boot bis nahe an verschiedene brüllende Wasserfälle heran und unter lautem Gejohle der Gäste sogar ein Stück darunter, so dass wir trotz unserer Anzüge völlig durchnässt sind. Eine Riesengaudi!! Als wir aussteigen, kommen uns die Gäste für die nächste Bootstour entgegen. Wir erkennen die Argentinier Paula und Nico, die mit uns vor zwei Wochen die Bootstour zu den Mocona-Fällen gemacht haben. Wir begrüßen uns herzlich, so klein ist die Welt. Wir trinken noch eine Kleinigkeit in einem der Restaurants im Park, wo hirnlose Touristen die Nasenbären trotz Verbot füttern und sich dann wundern, dass sie im Dutzend um die Tische laufen. Auch werden die Affen immer wieder mit Keksen von den Bäumen gelockt.

 

Mit dem Bus fahren wir in die Shoppinghauptstadt Ciudad del Este nach Paraguay. Es gibt für Tagesbesuche keine Grenzformalitäten und schon 500 Meter hinter der Grenze steigen wir aus und sind mitten drin im Trubel. Direkt vor den mehr oder weniger modernen Hochhäusern haben Händler ihre Marktstände aufgebaut mit allen möglichen Waren. Der Bananenkarren und die Imbissbude steht neben den Buden mit Socken, BH’s, T-Shirts, Haushaltswaren und vielem billigen Importplastik aus Asien. An den kleinen Buden gibt es nichts, was es nicht gibt. Dahinter die Kaufhäuser mit Elektronik, Klamotten, Parfüm, und anderen Artikeln in allen Variationen. Wir ziehen weiter durch die vollgestellten Straßen, durch die sich die Einkäufer aus Argentinien, Brasilien und die Händler aus Paraguay zwängen. Hier gibt es keine Importsteuer und so sind die Waren erheblich billiger als in den angrenzenden Staaten. Lange Autoschlangen bilden sich an den Grenzen Paraguays an den Wochenenden. Einige der Kaufhäuser sind über 10 Etagen hoch und ohne Fahrstuhl, mit vielen kleinen Läden in jeder Etage. Sie sind meist ziemlich schmuddelig. Ohne Passkontrolle sind wir wieder in Brasilien.

 

Einen Besuch wert ist der Vogelpark „Parque das Aves“, der sich kurz vor dem brasilianischen Nationalpark Iguacu befindet. Die Pfade schlängeln sich durch den Urwald, wo dass es nie langweilig wird. Er ist herrlich in den ursprünglichen Tropenwald integriert und beheimatet ca. 160 Vogelarten, Schlangen, Flamingos, Nandus, Yacarés und etliche Schmetterlinge Südamerikas. Bei schwül-warmem Wetter spazieren wir zu den verschiedenen Volieren. Beeindruckend auch die große Voliere mit fast hundert verschiedenen Aras, in der man umhergehen kann. Und so fliegen die farbenprächtigen Papageien manchmal knapp über unsere Köpfe hinweg. Schade, dass sie nicht in Freiheit leben können. 

 

Nach etlichen schwül-warmen Nächten hat es sich endlich auf 20° Grad abgekühlt. Abseits der Touristenrouten fahren wir auf Landstraßen östlich des Itaipú-Stausees an Weidegebieten mit Rindern, abgeernteten Getreide- und Zuckerrohrfeldern auf fruchtbaren Böden und vereinzelten Höfen vorbei. Den Landwirten hier im Bundesstaat Paraná östlich des Iguacu-Stausees geht es gut. Die hügelige Landschaft ähnelt dem südlichen Niedersachsen und die nun bessere Straße führt durch Missal mit gepflegten Häusern und Zaun davor und gepflasterten Fußwegen. Hier sieht es gar nicht brasilianisch aus. Es ist sauber, kein Müll liegt herum. Wir passieren eine angepflanzte Palmenallee, dazwischen blühende Sträucher. Im nordwestlichen Paraná immer wieder entlang der Straße gepflegte Rasenflächen, Vorgärten mit Blumen, blühende Büsche. Außerhalb die weiten Felder, dazwischen Weidegebiete mit Milchkühen, kleine Wäldchen und Häuser mit roten Ziegeldächern. Fast wie zuhause. In Pato Bagrado spricht eine Ladenbesitzerin tatsächlich noch etwas Deutsch, obwohl ihre Vorfahren schon vor etlichen Generationen ausgewandert sind. Sie sagt, hier wohnen viele Deutschstämmige und die deutsche Sauberkeit hat sich hier immer noch erhalten, was wir bestätigen können. An Geschäften sehen wir Namen wie Reschke, Weimann und Voges. Die Wahlkandidaten heißen Kaefer, Rusch und Bier. Das Municipal (Rathaus) ist im Fachwerkstil errichtet und im Oktober gibt es dann das am Ortseingang mit schwarz-rot-goldenen Fahnen groß angekündigte Oktoberfest. Auch eine Windmühle ist zu sehen.

Weiter nördlich eine Landschaft fast wie in Zentral-Kanada: Weite Felder, Rinder, riesige Getreidesilos und einzelne Farmen. Nur die Palmen und Bananenstauden passen nicht. Wir erreichen Guaira und überqueren auf einer 2 km langen Brücke den Zusammenfluss von Rio Parana und Rio Paragua.

 

Wir verlassen damit auch den Bundesstaat Paraná und sind im Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Die Landschaft wird hügeliger, immer wieder die unvermeidlichen riesigen Zuckerrohrfelder und Eukalyptuswälder. Und immer wieder diese ärmlichen Behausungen mit ihren Müllhalden an der Straße. Beim Posto können wir nachts bei schwülen 32° Grad kaum schlafen. Die LKW-Fahrer von nebenan schlafen im Freien auf der Plane ganz oben auf dem LKW-Dach. Bei Bonito erreichen wir den schön gelegenen Camping Rio Formoso neben dem Balneario (Schwimmbad) Municipal und sind dort fast die einzigen Gäste. Als ich zu den Duschen gehe, weist mich ein anderer Gast darauf hin, dass ich die Gummilatschen in der Dusche anlassen soll, weil ich sonst einen Stromschlag bekomme, wenn ich am Duschhahn drehe! Sehr freundlich. Kurz danach sehen wir einen gelb-blauen Ara über den Campingplatz fliegen, dann folgt ihm ein rot-blauer Ara. Beide sitzen dann fast eine Stunde lang in der Lüftungsöffnung der Damen-Duschräume. Wahrscheinlich sind es beides Weibchen. Dann gehen wir die zweihundert Meter zum Rio Formoso, wo wir in paradiesischer Umgebung unterhalb eines kleinen Wasserfalls im klaren, kühlen Wasser schwimmen. Die Abende sind schön warm und viele Glühwürmchen fliegen umher.

 

Mit unserem Motorroller fahren wir über eine Erdstraße zum Aquarium Natural. Hier befindet sich im Urwald ein wunderschön gelegenes Restaurant mit Swimmingpool und einer Reception für die Schnorchelausflüge auf dem Rio Formoso. Mit acht anderen Touristen bekomme ich einen Neopren-Anzug sowie Flossen und Taucherbrille mit Schnorchel und im Pool eine kurze Einweisung auf Portugiesisch. Dann folgen wir der Guida, die uns zunächst 500 Meter auf Holzstegen durch den dichten tropischen Urwald des Naturschutzgeländes führt. Schließlich können wir nahe einer Quelle in das von ihr gespeiste natürliche Becken eintauchen. In dem kristallklaren Wasser schwimmen etwa hundert bunte Fische von bis zu fünfzig Zentimeter Länge. Fast zum Greifen nahe kommen mir die Fische, die mich beim Schnorcheln begleiten und völlig furchtlos sind. Nach etwa einer halben Stunde lassen wir uns von der ganz leichten Strömung treiben und sehen immer wieder viele Fische zwischen den Gräsern im manchmal nur einen Meter tiefen Wasser. Nach etwa 900 Meter steigen wir aus dem Fluss gehen dann zu einem etwa zehn Meter hohen Uferpunkt. Von dort lasse ich mich wie die Anderen von einem Stahlseil aus fünf Meter Höhe ins Wasser fallen.

 

Auf der Fahrt über Campo Grande Richtung Bundesstaat Mato Grosso stelle ich wieder einmal wie schon seit Monaten fest: „Brasilien – Großes, weites Land“. Auf riesigen eintönigen Flächen werden Weizen, Soja, Reis und Baumwolle angebaut. Über sechs Millionen Tonnen Sojabohnen und Sojaschrot werden zurzeit pro Jahr nach Deutschland exportiert. Wir übernachten erneut auf einem Posto und essen zu Abend günstig (zu zweit mit Getränken umgerechnet 12,50 €) in der Churasceria. Die BR 163 in Mato Grosso besteht zum großen Teil aus schlecht ausgebesserter Teerdecke, kombiniert mit vielen Schlaglöchern, über die die vielen LKW mit unverminderter Geschwindigkeit hinwegdonnern. Die Kücheneinrichtung wird mächtig durchgeschüttelt, doch die Verarbeitung unseres RMB-Wohnmobils ist hervorragend. In einem Ort ist die Gegenfahrbahn durch etwa zwanzig Zentimeter tiefe Spurrillen praktisch unbefahrbar. Autos benutzen die Parallelstraße im Ort. Durch die Hauptstadt Cuiabá geht´s im hektischen Morgenverkehr und ohne Beschilderung, so dass unser Navi hilfreiche Dienste leistet. Die Moped-Hummeln umkreisen uns mal wieder und quetschen sich überall dazwischen.

 

Über Poconé erreichen wir die Transpantaneira, die nun zur Erdpiste wird. Mit 20 km/h hoppeln wir über die Waschbrett-Schlagloch-Piste in das Pantanal. Auch im Pantanal gibt es hunderte von Fazendas mit Rinderwirtschaft, aber während der Regenzeit sind auch diese Flächen größtenteils von flachem Wasser bedeckt. Ein Silberreiher kreuzt unseren Weg im Feuchtgebiet, ein Greifvogel fliegt vor uns her, danach weiße Reiher und Graureiher. Nach 17 km und kurz nach dem Schlagbaumtor der Transpantaneira biegen wir ab zur Fazenda mit Pousada und Camping „Paraiso“. Dort sind wir die einzigen Gäste und können uns einen Platz in der Nähe von Pool, Sanitärräumen und Aussichtsturm aussuchen. „Paraiso“ ist wirklich toll gelegen und macht seinem Namen alle Ehre. Wir fahren die Markise raus und ich springe schon mal in den sauberen, aber warmen Pool. Schnell lerne ich, dass man vor Benutzung der Toilette spülen sollte, damit die Frösche aus der Schüssel an die geflieste Wand springen können. Von unserem Stellplatz können wir in alle Richtungen weit blicken und von überall her tönt Vogelgezwitscher. Hier wird unser Domizil für die nächsten Tage sein.

Auf der Fazenda grasen Rinder und Pferde. Zehn Nandus laufen furchtlos durch die Gegend, ein Dutzend kleine grüne Papageien fliegt immer wieder nahe über unseren Camper und kleine gelbe Vögel sitzen auf dem Zaun. Kurz danach fliegen zwei große blau-gelbe Aras über uns hinweg und landen im Baum. Weiter entfernt können wir eine Rotte von etwa 20 Wasserschweinen am Waldrand im Feuchtgebiet erkennen. Viele Silberreiher waten im Wasser. Am Spätnachmittag steige ich auf den zehn Meter hohen hölzernen Aussichtsturm und kann die Gegend gut überblicken. Ich sehe große Bäume, weiß von den unzähligen darin sitzenden Silberreihern und zwei Jabirus (auch Tuiuiú genannt) mit ihren markanten schwarzen Köpfen fliegen in nur fünfzig Meter Entfernung ruhig über die sattgrüne Landschaft und landen im Wasser. Auch vor der orange leuchtend untergehenden Sonne fliegen einige Silberreiher über der friedlichen Landschaft. In der Dunkelheit auf dem Aussichtsturm genießen wir die Stimmung unter klarem Sternenhimmel bei völliger Windstille. Hunderte von Glühwürmchen fliegen rings umher, manche nur einen Meter von uns entfernt und einige landen in der Palme direkt neben dem Turm. In weiter Ferne sehen wir Wetterleuchten am Horizont.

Später sitzen wir im Camper, doch das Licht zieht super-kleine Fliegen an, die problemlos durch das Mosquitonetz krabbeln. Und diese Biester beißen in die weiche Haut, am liebsten an den Füßen und Händen. In der Nacht kühlt es kaum ab und es ist absolut windstill. Beim Frühstück fliegen Vögel vieler verschiedener Arten umher und zwitschern lautstark. Wir fühlen uns wie auf einer Wildnisfarm in Namibia. Vier Hyazinth-Aras hören wir an ihrem Gekreische schon von weitem. Sie fliegen über unseren Camper hinweg und landen fünfzig Meter weiter in einer hohen Palme, um dort die Früchte aufzuknacken. Auch die kleinen grünen Papageien drehen wieder ihre Runde. Nandus werden vom kleinen Haushund der Fazenda vertrieben. Es ist wirklich ein traumhaftes Camping hier bei schwül-heißen Temperaturen im leichten Morgenwind. Wir beobachten vom Frühstückstisch einen Storch im langen Landeanflug, bevor er im Feuchtgebiet aufsetzt. Es ist ein Gefühl wie im Vogelpark, nur dass nicht wir an den Vögeln vorbeiziehen, sondern umgekehrt.

 

Am Vormittag machen wir unseren Roller startklar und holpern mit 15 km/h auf der Waschbrett-Transpantaneira weiter in das Pantanal hinein. Die Erdstraße verläuft auf einem etwas höheren Damm durch das Feuchtgebiet. Bis Porto Joffre sind es noch 128 Kilometer und über 122 Holzbrücken, das ist zu viel für unseren Roller. Aber 30 km fahren wir noch rein ins Pantanal über insgesamt 19 Brücken. Eine davon ist gesperrt, so dass die wenigen Fahrzeuge, die heute unterwegs sind, die Ausweichstrecke unten durch den knietiefen Fluss nehmen müssen. Gleich neben der Transpantaneira sehen wir viele Vögel, darunter auch Jabirus, rosa Löffler, Graureiher, Silberreiher, Raubvögel und andere Vogelarten. Auf den Stromleitungen sitzen grüne Papageien aufgereiht. Wir erreichen die Araras Eco Lodge, über die schon Fernsehteams aus Deutschland und der ganzen Welt berichtet haben. Entsprechend hoch sind die Preise. Die Übernachtung im DZ mit Frühstück kostet 458 R$ (150 €). Auf den 25 m hohen Aussichtsturm dürfen nur Gäste der Lodge und eine Tagestour mit Bootsfahrt ab Porto Joffre zu Beobachtung von Jaguars kostet pro Person 1.480 R$ (500 €). Hier sind wir wohl im falschen Film.

 

Wir rollern weiter auf der Transpantaneira, sehen Hyazinth-Aras und biegen dann ab zur Pousada Rio Clarinho, die wir auf einem holprigen Erdweg durch den Urwald mit vielen Schlaglöchern erreichen. Ein Tucan landet vor uns in einem Baum. Dann kreuzt ein Wasserschwein unseren Weg und wir fahren weiter auf der Transpantaneira, biegen später nochmals ab auf einen 3 km langen Erdweg über einen Damm zur Pousada Rio Claro, deren Zimmer von etlichen Touristen belegt sind. Papageien und andere kleine bunte Vögel sitzen im Bereich der Lodge. Plötzlich weht starker Wind über das Gelände und es ziehen dunkle Wolken auf. In der Ferne donnert es. Es ist schon 16 Uhr und wir machen uns auf den 30 km langen Rückweg, hoffen, dass Gewitter und Regen uns verschonen. Als wir in Höhe der Araras Lodge sind, freuen wir uns noch, dass alles trocken ist, aber dann wird die Transpantaneira immer feuchter. Hier hat es offensichtlich kräftig geregnet und die Erdpiste in eine Schlammpiste mit Pfützen verwandelt. Trotz 15 km/h muss ich den Roller immer wieder gegenlenken, weil wir ins Rutschen geraten, einmal landen wir fast im Graben. Die Straße ist in der Mitte durch den wenigen Autoverkehr schlammig braun und sieht an den Seiten trocken aus. Aber das täuscht, denn unter der hellen Oberfläche ist ebenfalls weicher Schlamm. Langsam tasten wir uns voran und kommen gerade vor Anbruch der Dunkelheit am Camping Paraiso an. Kurz danach zieht ein Gewitter mit Regen über uns hinweg. Glück gehabt, wir sitzen im trockenen Camper.

 

Wir treffen die neuen Campinggäste, Almuth und Simon aus Köln. Sie sind mit Motorrädern unterwegs, haben die Maschinen im Container von Deutschland nach Santiago de Chile verschiffen lassen. Im Mai sind sie ins nördliche Chile, Argentinien und nach Bolivien gefahren und von dort ins Pantanal. Wir fahren nicht zur Pousada Rio Clarinho um die Bootstour zu machen, weil die Straße noch zu weich ist. Stattdessen erholen wir uns bei  Temperaturen um 35° Grad am Camper und fotografieren Jacarés und Vögel im Feuchtgebiet. Nirgendwo in Brasilien sind die Temperaturen zurzeit höher als hier.

 

Nach fünf Tagen entscheiden wir uns, das Pantanal zu verlassen. Es ist uns einfach zu heiß und vor allem zu schwül hier. Auch in der Nacht haben wir kaum Abkühlung auf 28° Grad und es weht kein Lüftchen.

Also bloß raus hier in höher gelegene Gebiete der Chapada do Guimares mit etwas niedrigeren Temperaturen.

 

Fortsetzung siehe Bericht Brasilien 6.